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Zeitschrift BALANCE•  Sehnsucht nach dem Schönen

Heft 2/2005

Sehnsucht nach dem Schönen

 


„Sehnsucht nach dem Schönen“

Auszug aus dem Leitartikel von Friedel Kloke-Eibl


...Warum muss es denn in unserem Leben das Schöne geben?  Vielleicht genügt doch das Angenehme und das Lustvolle, das Bequeme und das Befriedigende? Wir brauchen wohl etwas, das darüber hinausgeht, etwas, das uns gleichsam aus dem Alltagsgrau reißt, wenn wir auf es stoßen. Wenn alles im Rahmen des Üblichen und Normalen bleibt, bleibt unsere Welt auch zugesperrt. Stoßen wir aber auf das Außergewöhnliche, merken wir erst, dass es noch eine andere Dimension gibt, die über die konventionellen Grenzen hinausgeht...

Auf philosophischem und künstlerischem Gebiet ist der Begriff der Anmut eng mit dem der Schönheit verknüpft, denn „Schönheit ist nichts anderes als Anmut, die aus Proportion und Angemessenheit entsteht und aus der Harmonie der Dinge“...  Am eingehendsten hat Friedrich Schiller über „Anmut und Würde“ philosophiert. U.a. führt er aus, dass da, wo Anmut stattfindet, die Seele das bewegende Prinzip ist und dass in ihr der Grund von der Schönheit der Bewegung enthalten ist. Folglich ist Anmut eine Schönheit, die nicht von der Natur gegeben ist, sondern vom Menschen selbst hervor gebracht wird. Die Natur gibt die Schönheit des Baues, die Seele gibt die Schönheit des Spiels. Die architektonische Schönheit macht dem Urheber der Natur, Anmut und Grazie machen ihrem Besitzer Ehre. Jene ist ein Talent, diese ein persönliches Verdienst. ... Grazie ist immer nur die Schönheit der durch Freiheit bewegten Gestalt. Bewegungen, die bloß der Natur angehören, können nie diesen Namen verdienen. Anmut können nur solche Bewegungen zeigen, die zugleich einer Empfindung entsprechen und Inhalte widerspiegeln.

Auf dieser Grundlage können wir von einem ersten Verständnis von Schönheit sprechen, das allerdings an die verschiedenen Künste gebunden ist: In den Hymnen kommt die Schönheit in der Harmonie des Kosmos zum Ausdruck, in der Dichtung in der Bezauberung, die die Menschen jubeln lässt, in der Bildhauerkunst im Verhältnis der Maße und der Symmetrie der Teile, in der Rhetorik im richtigen Rhythmus  -  und die Tanzkunst umfasst und beinhaltet alle Künste.

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